Schnittblumen

Über einen prächtigen Blumenstrauß freut sich jeder. Denn er duftet meist nicht nur herrlich, sondern verleiht dem Zuhause Lebendigkeit und Frische, schlichtweg den letzten Schliff. Doch ganz im Gegensatz zu Kakteen – oder gar Plastikblumen – ist es bei frischen Schnittblumen mit dem Kauf nicht getan. Ein nicht oder falsch gepflegter Blumenstrauß ist unter Umständen bereits am nächsten Tag verwelkt. Damit Ihnen dies nicht passiert und Ihre Blumensträuße künftig ihr volles Potential entfalten können, haben wir die sechs wichtigsten Tipps, wie Sie Schnittblumen länger frisch halten können, für Sie zusammengefasst.

So scheiden Sie die Stiele richtig an

Sie wissen sicherlich, dass Schnittblumen in eine Vase mit Wasser gehören. Damit die Blumen das Wasser samt wichtiger Nährstoffe später jedoch auch gut aufnehmen können, ist es wichtig die Blumenstiele vorher frisch anzuschneiden. Hierbei unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Schnittarten. Blumen mit hartem Stiel, wie z.B. Rosen oder Lilien, schneiden Sie am besten schräg an, um möglichst viel frische Schnittfläche, über die die Blumen Wasser aufnehmen können, zu erzeugen. Blumen mit weichem Stiel, wie zum Beispiel Gerbera oder Tulpen, sollten hingegen gerade abgeschnitten werden. Sie sind sich nicht sicher, ob Ihre Blumen einen harten oder weichen Stiel haben? Dies finden Sie ganz einfach heraus, indem Sie den Stiel mit Ihrem Fingernagel etwas eindrücken. Wichtig: Schneiden Sie die Blumen niemals mit einer Schere an! Denn beim Schneiden mit der Schere werden die feinen Wasserkanälchen im Stiel der Blume zerquetscht, wodurch die Blumen später nur noch erschwert Wasser aufnehmen können. Verwenden Sie stattdessen lieber ein scharfes Messer! Wichtig ist auch, dass Sie die Blumen anschließend sofort ins Wasser stellen. Profis wird sogar nachgesagt sogar unter Wasser anzuschneiden. Schaffen Sie es also nicht alle Stiele auf einmal zu schneiden, so stellen Sie die gerade frisch beschnittenen Blumen bestenfalls gleich ins Wasser statt damit zu warten bis Sie alle Stiele fertig geschnitten haben. Die frischen Schnittstellen berühren Sie anschließend besser nicht mehr, um einer Bakterieninfektion vorzubeugen.

Entfernen Sie die unteren Blätter

Ebenso wichtig wie das Anschneiden der Blumen ist das Entfernen der unteren Blätter. Dies sollte deshalb geschehen, da Sie so dafür sorgen, dass das Wasser länger frisch bleibt. Denn die Blätter unter Wasser würden ansonsten schneller zu faulen beginnen. Doch um zu wissen, wie viel Blätter von unten weg müssen, müssen Sie erst einmal wissen, wie voll die Vase sein sollte. Rosen mögen beispielsweise viel Wasser. Eine Vase mit Rosen sollte daher immer komplett mit Wasser gefüllt sein. Für die meisten anderen Schnittblumen ist es ausreichend, wenn die Vase zu zwei Dritteln mit Wasser gefüllt ist. Bei Gerbera und Tulpen, die wenig Wasser lieber mögen, reicht ein Drittel.

Reinigen Sie die Vase richtig

Bevor Sie die Vase jedoch mit Wasser füllen, sollten Sie diese erst einmal gründlich reinigen. Denn genauso wenig wie Sie aus einem schmutzigen Wasserglas trinken möchten, tun dies auch Blumen. Schon kleinste Rückstände im Vaseninnerem können das Wasser verunreinigen und die Blumen schneller welken lassen. Nehmen Sie also nicht einfach die alten Blumen heraus und füllen Sie Neus Wasser auf, schrubben Sie dazwischen besser gründlich mit Schwamm und Spülmittel durch und spülen die Vase anschließend mit klarem Wasser. Bei der Reinigung von sehr schmalen Vasen sind rund Spülbürsten besonders hilfreich.

So bereiten Sie das Wasser richtig auf

Das ganze Anschneiden und Vase-Reinigen nützt Ihren Schnittblumen nichts, wenn das Wasser, welches sie später aufnehmen nicht das richtige ist. Denn Blumenwasser ist nicht gleich Blumenwasser. Eine Rolle spielt zum Beispiel die Wassertemperatur. Die meisten Blumen mögen nämlich kein kaltes Wasser. Kaltes Wasser können sie nämlich nicht nur schlechter aufnehmen, sie erleiden sogar eine Art Kälteschock, welcher sie schneller welken lässt. Tulpen bilden hier eine Ausnahme. Denn diese fühlen sich in Eiswasser sogar am wohlsten. Ansonsten gilt es zu lauwarmen Wasser zu greifen, um die Lebensdauer der Schnittblumen zu verlängern. Besonders bewährt hat sich hierbei kalkarmes Wasser. Wer also in einer Region lebt, in der aus der Wasserleitung sehr kalkhaltiges Wasser kommt, kann das Wasser vorher zum Beispiel durch einen Kalkfilter laufen lassen. Doch welche Mineralien und Nährstoffe mögen Blumen dann in ihrem Wasser? Am besten ist immer noch das gute alte Päckchen Blumenfrisch, welches in der Regel mit Ihrem Strauß mitgeliefert wird. Dieses enthält alle für die Blume wichtigen Nährstoffe und sorgt dafür, dass das Wasser länger Bakterien frei bleibt. Zudem gilt: Genauso wenig wie Blumen Bakterien an ihrer Schnittfläche mögen, mögen sie dort auch keinen Sauerstoff. Denn beides hindert die Wasseraufnahme. Achten Sie daher darauf, dass keine Luftbläschen im Wasser sind. Das Wasser sollten Sie also am besten nach dem Einfüllen in die Vase einige Minuten ruhen lassen, bevor Sie die Blumen hineinstellen. Das Blumenwasser sollten Sie alle zwei Tage austauschen.

Wählen Sie den richtigen Standort

Die Umgebung, in der der Blumenstrauß platziert wird, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Denn Blumen mögen keine Zugluft und auch direkte Sonneneinstrahlung kann die Haltbarkeit von Schnittblumen negativ beeinflussen. Am besten platzieren Sie Ihren Strauß daher an einem grundsätzlich hellen Standort, jedoch nicht zu nah an Fenstern oder einem Heizkörper, da sich Schnittblumen in kühlen Räumen länger wohl fühlen und wie gesagt keine Zugluft oder direktes Sonnenlicht mögen. Vielleicht greifen Sie auch zu einer lichtundurchlässigen Vase. Noch ein Tipp: Auf keinen Fall sollten Sie neben Ihren Schnittblumen Obst oder bestimmte Gemüsesorten lagern. Denn reifes Obst umgibt das Reifegas Ethylen, welches auch die Alterung Ihrer Blumen beschleunigen würde. So dekorativ es unter Umständen auch erscheinen mag: Stellen Sie Ihren Blumenstrauß nie neben einen Obstkorb. Auch beim Rauchen wird übrigens Ethylen freigesetzt. Zigaretten sind also nicht nur schlecht für Ihre Gesundheit, sondern auch für das Leben Ihrer Blumen.

Hausmittel und Lifehacks für frische Blumen

Abschließend haben wir noch ein paar Tipps und Tricks für Sie. Lag Ihrer Lieferung kein Beutelchen Blumenfrisch dabei oder möchten Sie auf chemische Zusätze verzichten, so können Sie auch kann auch einen Spritzer Zitronensaft ins Wasser geben. Denn die Zitronensäure wirkt antibakteriell und Vitamin C konservierend. Auch Kupfermünzen, also 1- bis 5-Cent-Stücke, wirken dank ihrem Schwermetall-Anteil antibakteriell. Dieser Trick verlängert die Lebensdauer von Schnittblumen allerdings eher gering. Zucker hilft dagegen gut, um frische Blumen länger schön aussehen zu lassen. Der Tipp ist allerdings mit etwas Vorsicht zu genießen, da zuviel Zucker die Bakterienbildung begünstigt und das Ganze wieder ins Negative kippen kann. Die Wasser-Zucker-Lösung sollte daher maximal ein Prozent Zucker enthalten.

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